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BUS ENGEL

Das Projekt BUS ENGEL ist ein weiterer Baustein in den Bemühungen, im Kreisgebiet die Verkehrssicherheit zu erhöhen und außerdem ein neuer Ansatz auf dem Gebiet der Kriminalprävention. Bus Engel sind gewissermaßen die Verlängerung des Schülerlotsendienstes in den Schülertransport mit Bussen. Sie begleiten die Busfahrten und helfen dabei, dass alle Mitschülerinnen und Mitschüler ihren Schulweg störungsfrei und ohne Gewalt erleben können Im Rahmen der Schulwegsicherung wird damit eine große Lücke geschlossen.

Das Projekt richtet sich an Schüler und Schülerinnen der 7. bis 10 Klassen (Sekundarstufe 2) aller Schularten. Wer sich für dieses Ehrenamt bewirbt, wird auf seine Aufgabe entsprechend vorbereitet und beschult. Es gilt den Blick der Schülerinnen und Schüler auf Gefahrensituationen zu schärfen und auf die Einhaltung der Bus-Regeln (siehe auch Bus-Schule) zu achten. Vor allem gilt hinsehen, wo andere wegsehen und sich einmischen! – (Zivilcourage) Besonders werden die Bus Engel durch gezielte Verhaltens- und Kompetenztrainings unterstützt, um in Konfliktsituationen selbst gewaltfrei zu agieren und deeskalierend auf ihre Mitschüler einzuwirken.

Ziel der Ausbildung ist es, dass ‚BUS Engel‘ lernen, wie sie mit Konflikt- und Gewaltsituationen auf dem Schulweg und in Schulbussen umgehen, ohne selbst Täter oder Opfer solcher Situationen zu werden. Auf jeder Schulbuslinie sollte ein ‚BUS Engel’ mitfahren und für eine störungsfreie Fahrt sorgen. Die ‚BUS Engel’ sind als solche leicht zu erkennen. Bei auftretenden Problemen können die jeweiligen ‚BUS Engel’ von Schülerinnen und Schülern gerne angesprochen werden.

Die ‚BUS Engel‘ erfüllen eine Vorbildfunktion für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Angelehnt an das ‚Peer to Peer‘-Modell sollen zukünftige ‚BUS Engel‘ ihr gewaltpräventives Wissen an Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben.

Für ihre Tätigkeit, in der Regel ein Jahr, erhält jeder Bus Engel von der VGSF einen Einkaufsgutschein im Wert von 25,00 €. Von der Schule erhält der Bus Engel ein Zertifikat/Urkunde und einen Zeugniseintrag über die geleistete ehrenamtliche Tätigkeit.

Intensivbeschulung

Seit 2011 werden die Bus Engel ergänzend in einer gemeinsamen Vormittagsveranstaltung auf dem Betriebshof und im realen Straßenverkehr im und am Bus in Rollenspielen auf ihre Tätigkeit intensiv vorbereitet.

Regeln für Bus Engel

Ein Bus Engel kennt die Verhaltensregeln für das Busfahren und richtet sich selber danach. (Vorbildfunktion)

Ein Bus Engel ist für alle deutlich erkennbar (Bus Engel Ausweis), nimmt mit dem Busfahrer Kontakt auf und ist in seiner Schule seinen Mitschülern und Mitschülerinnen bekannt.

Ein Bus Engel kann auf seine Mitschüler und Mitschülerinnen zugehen.

Ein Bus Engel spricht Leute direkt an, kann sich kurz fassen bei Gesprächen und lässt sich nicht auf Wortgefechte ein.

Ein Bus Engel ist rechtzeitig beim Bus, steht beim Einsteigen an der Tür und verzichtet notfalls auf einen eigenen Sitzplatz,

Ein Bus Engel löst Konflikte ohne körperliche Gewalt, ohne jemanden zu demütigen, zu blamieren oder zu beleidigen.

Ein Bus Engel weiß, dass er nicht alle Schwierigkeiten und Konflikte allein klären kann und holt sich Hilfe bei Mitfahrern, dem Busfahrer oder in der Schule (Bus-Engel Beauftragter).

Ein Bus Engel hat Selbstvertrauen.

Evaluation

Die Evaluation von Präventionsmaßnahmen ist meißt schwierig. Ein direkter Kausalzusammenhang zwischen der Maßnahme und dem Ausbleiben der unerwünschten Ereignisse (Schäden, Unruhe, Störung im Betrieb) ist kaum feststellbar. Seit Beginn des Projektes 1989 an den Schulen im Kreis Schleswig-Flensburg werden jährlich über 200 Bus-Engel ausgebildet. Die Gefahrensituationen auf dem Schulweg sind deutlicher erkannt worden und die Unfallsituation erheblich geringer geworden. Es ist seit dem zu keinem nennenswerten Vorfall gekommen. Keine tödlichen Unfälle mehr!

Die Schäden in den Bussen von anfänglich über 50.000 DM sind kurz nach Aufnahme der Tätigkeit der Bus-Engel auf ein Minimum reduziert worden und kaum noch nennenswert.

Diebstahl von Nothämmern stellt kein Problem mehr dar.

Sozialverhalten deutlich verbessert.

gemalt von Schülern der Bruno-Lorenzen-Schule SchleswigDas Gewaltpotenzial in den Bussen konnte ebenfalls deutlich gesenkt werden und setzt sich nachhaltig vom Schulweg bis zum Aufenthalt in der Schule fort.

Unser Projekt ist inzwischen bundesweit von einer Vielzahl anderer Kommunen, Schulen und Verkehrsunternehmen übernommen worden.

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